„Ich bin Louisa. Ich habe Zöliakie“
..lautet es auf dem Blog louisaisstglutenfrei.at. Louisa ist bald 2 Jahre alt und hat vor kurzem die Diagnose Zöliakie erhalten. Wie es dazu kam und welche Herausforderungen Eltern mit Zöli Kindern jeden Tag meistern, erfährst du im spannenden Interview mit Louisas Mutter Sophie.
Hallo Sophie, hallo Louisa – wer seid ihr und worum geht es auf eurem Blog?
Vor bald 2 Jahren ist Louisa geboren, und sie ist es auch, die mich dazu gebracht hat, einen Blog zu schreiben. Eigentlich arbeite ich in unserem Familienbetrieb im Marketing, der Blog Louisa isst glutenfrei ist mein Hobby und erst seit einigen Wochen online. Ich schreibe über unsere persönlichen Erfahrungen mit Zöliakie, wie wir uns zuhause damit zurechtfinden und im Alltag damit umgehen.
Wie gesagt, es ist alles noch ganz neu und es werden sich sicher noch viele interessante Themen rund um die Autoimmunerkrankung finden, die ich aufgreifen kann.
Seit wann hat Louisa die Diagnose Zöliakie? Wie ist es zur Diagnose gekommen?
Durch den breiigen Stuhl, der dann noch dazu kam, hat sich der Verdacht auf Zöliakie erhärtet und so sind wir zu einem Gastroenterologen zum Ultraschall gegangen, um vorerst organische Ursachen (Geschwüre oder ähnliches) auszuschließen.
Dann ging alles sehr schnell: erste Blutabnahme bei unserer Kinderärztin und nach dem Ergebnis die Überweisung zu einem Kinder-Gastroenterologen, der auf Zöliakie spezialisiert ist.
Nach dem zweiten, umfangreicheren Bluttest, kam dann die endgültige Diagnose, da sie neben sehr erhöhten Antikörper-Werten auch eine genetische Veranlagung zur Zöliakie von mir und meinem Mann geerbt hat, obwohl uns das bisher nicht bewusst war.
Was war euer erster Gedanke nach der Diagnose?
Nachdem ich mich immer schon gerne mit Ernährung und Gesundheit beschäftigt habe, war es für mich auch spannend und interessant, alles über diese Autoimmunerkrankung und spezielle Ernährungsweise zu lesen.
Welche Herausforderungen hat man als Eltern mit einem Zöli Kind?
Mit einem Kind hat man wahrscheinlich mehr Herausforderungen zu meistern, als ein Erwachsener mit der Diagnose.
Ein nicht einmal 2-jähriges Kind versteht ja überhaupt nicht, dass es jetzt plötzlich in der Bäckerei kein Kipferl mehr bekommt und es nicht mehr vom Brezel des großen Bruders abbeissen darf.
Deswegen hatten wir schon so einige Wutausbrüche von Louisa in der Öffentlichkeit.
Mittlerweile habe ich immer Obst für sie dabei. Man muss generell mehr vorausplanen, was das gemeinsame Essen und Restaurantbesuche betrifft. Zum Glück gibt es mittlerweile schon viele glutenfreie Ersatzprodukte, auf die man zurückgreifen kann und die auch gar nicht so schlecht schmecken, ich versuche aber, diese größtenteils zu vermeiden und immer frisch zu kochen.
Die nächste Herausforderung, die uns ab Herbst bevorsteht, ist der Alltag im Kindergarten. Das gemeinsame Mittagessen, Kindergeburtstage, das Teilen von der Jause mit der Freundin, dazu das Vertrauen in die Pädagogen, dass Louisa nichts glutenhaltiges in die Finger bekommt. Das alles so hinzubekommen, dass sich mein Kind nicht als Aussenseiter fühlt, wird eine schwierige, aber hoffentlich lösbare Aufgabe.
Bisher habe ich die volle Kontrolle über ihren Speiseplan und es läuft super, aber die Gesundheit meines Kindes in fremde Hände zu legen, ist sicher für mich persönlich die größte Herausforderung.
Wie geht es euch heute mit der Diagnose?
Ich konzentriere mich auf die positiven Seiten, mein Kind war krank und nur durch die Diagnose konnte es wieder gesund werden. Und ich bin froh, dass wir so schnell herausgefunden haben, was Louisa gefehlt hat und dass wir einen sehr kompetenten, einfühlsamen Arzt an unserer Seite haben.
Zum Abschluss: Welchen Tipp kannst du anderen Eltern mit einem neudiagnostizierten Zöli Kind geben?
Erfolge und Veränderungen kommen, gerade bei Kindern, sehr schnell und ein fröhliches, gesundes Kind ohne Schmerzen motiviert am meisten!
Sophie schreibt auf louisaisstglutenfrei.at über das Leben mit der Diagnose Zöliakie ihrer zweijährigen Tochter.
Sie teilt ihre persönlichen Erfahrungen, den Weg zur Diagnose und wie sie sich als Familie zuhause damit zurechtfinden und im Alltag damit umgehen. Ein spannender Blog (nicht nur) für alle Eltern mit Zöli Kindern.
Liebe Sophie, vielen Dank für dieses spannende Interview! Deine positive und pragmatische Einstellung finde ich bewundernswert und ist sicher ein Vorbild für andere betroffene Eltern.
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und einen guten Start in den Kindergarten im Herbst!