Auswärts essen als Zöli ist ja immer so eine Sache. Zuerst ein passendes Restaurant finden, dann die Speisekarte abchecken und dann noch über Kontamination sprechen. Puhh. Während es in meinen Stammlokalen inzwischen gut funktioniert, bin ich bei neuen Restaurants immer etwas skeptisch und, ich gebe es zu, auch sehr vorsichtig.
Es kann immer etwas passieren. Kaum ein Koch kennt sich mit der sicheren, kontaminationsfreien Zubereitung aus. Was also tun? Ganz aufs Essen gehen möchte ich nicht verzichten. Dafür esse ich zu gerne und probiere auch zu gerne neue Restaurants und Gerichte aus.
Einzig ich bin für meine Gesundheit verantwortlich. Bin ich also in einem neuen Restaurant – und habe schon mit meinen 4 Schritten herausgefunden, ob das Lokal prinzipiell glutenfrei kocht – studiere ich die Speisekarte genau und frage dann gezielt bei den folgenden Kontaminationsrisiken nach. Oft gibt es dann Aha-Erlebnisse. Bei mir und beim Restaurant.
Ich hoffe, dass ich dadurch auch das Bewusstsein bei Köchen und Gastronomen über Zöliakie und Kontamination erhöhe. Ich habe auf jeden Fall schon viel gelernt und so einige überraschende mögliche Kontaminationsquellen entdeckt. Eigentlich von Natur aus glutenfreie Gerichte sind so nicht mehr für uns Zölis geeignet.
1| Champignons & Mehl!
Champignons und andere Pilze werden oft mit Mehl gereinigt und sind dadurch leider kontaminiert. Mehl bindet den Schmutz an den Pilzen und lassen sich dadurch besser reinigen. Das ist ein beliebter Trick in der Gastronomie.
Dieses Video von Kitchen Girls zeigt sehr gut, wie die Pilze – in diesem Fall Eierschwammerl bzw. Pfifferlinge – mit Mehl gereinigt werden. Am Ende werden die Pilze zwar mit Wasser abgespült, trotzdem sind sie leider deutlich kontaminiert und für Zölis dadurch nicht essbar.
2| Spargel – Ein Stück Brot dazu?
3| Liegt da eine Scheibe Toast unter dem Speck?
4| Aschenputtel lässt grüßen!
Linsen unterliegen bei der Herstellung einer erhöhten Kontaminationsgefahr. Beim Anbau wird Getreide als Rankhilfe verwendet. Nach der Ernte werden die Linsen mit einer Aussiebe Maschine von Hafer- oder Gerstenkörnern getrennt.
Dieser Aussiebe Prozess ist allerdings nicht 100% sicher. Deswegen befinden sich in Linsenpackungen immer wieder einzelne Körner anderer Getreidesorten. Linsen sind dadurch kontaminiert.
Wir Zöliakie Betroffene sollen deshalb nur dezidiert glutenfrei gekennzeichnete Linsen essen. Alternativ kannst du die Linsen händisch aussortieren. „Die guten ins Töpfchen. Die schlechten ins Kröpfchen.“ Zuhause mache ich es so. Aber welches Restaurant macht das schon?
5| Pasta, basta?
Im Restaurant wird glutenfreie Pasta angeboten? Super! Ich frage immer zusätzlich nach, ob die glutenfreien Nudeln auch in einem separaten Topf zubereitet wird. In den meisten Fällen ist das so. Einmal habe ich schon als Antwort bekommen, dass alle Nudeln zusammen gekocht werden. Die glutenfreien werden dann mit einem Sieb herausgezogen. Für uns Zölis ist das ein No-Go!
Was leider ebenfalls immer wieder vorkommt: Das bestellte Beilagen-Gemüse wird mal schnell im normalen Nudelwasser mitgekocht. Auch da müssen wir leider ganz genau nachfragen.