Glutenfreie Ersatzprodukte sind teuer.
Schreckst du dich jedes mal wenn du im Supermarkt den Kassenzettel anschaust? Und wunderst dich warum du schon wieder so viel bezahlt hast? Geht mir auch oft so. Wir Zöls zahlen oft deutlich mehr für alltägliche Lebensmittel.
Ansuchen um einen Steuerfreibetrag wegen Zöliakie
Um diese Mehrbelastung zum Teil abzufangen gibt es in Österreich eine Steuerentlastung für Zöliakie Betroffene. Dieser Steuerfreibetrag vermindert die Höhe der Einkommensteuer. Einkommenssteuer wird in Österreich ab einem Betrag von 11.000 Euro bezahlt. Fällst du mit deinem Einkommen unter diese Grenze? Dann zahlst du sowieso keine Einkommenssteuer und profitierst somit auch nicht vom Steuerfreibetrag bei Zöliakie.
In 3 Schritten zum Steuerentlastung
Wie bekomme ich diese Steuerentlastung als Zöliakie Betroffene/r und was muss ich dafür tun?
Schritt 1| Ansuchen um einen Behindertenpass
Der erste Schritt, um den Steuerfreibetrag zu erhalten, ist ein Ansuchen beim Sozialministerium um einen Behindertenpass.Fülle einfach das Formular aus und lege Kopien deiner Diagnose bei und ab damit an das Sozialministerium.
Schritt 2| Termin beim Amtsarzt
Danach wirst du zum Gutachten beim Amtsarzt eingeladen. Dabei wird der am nähsten gelegene Amtsarzt zu deinem Wohnsitz ausgewählt und dir ein fixer Termin und eine fixe Uhrzeit vorgegeben.
Am ausgewählten Tag um 09:00 Uhr stand ich also vor der Amtsärztin. Mitgebracht habe ich alle meine Befunde, welche auch kurz von der Ärztin geprüft wurden. Mir wurden dann einige Fragen zu meinem Gesundheitszustandes gestellt und eine kurze Untersuchung fand ebenfalls statt.
Einige Wochen später habe ich meinen Bescheid erhalten. Mir wurden 20% Behindertengrad zugesprochen. Während früher bei Zöliakie in der Regel 30% bis 40% zugesprochen wurden, läuft das heute weitaus strenger ab. Bei Kindern unter 18 Jahre sind es allerdings meistens noch 50%.
Ab 25% Behindertengrad bekommst du den Steuerfreibetrag
Ab 25% kannst du dich über einen pauschalen Steuerfreibetrag von 70 Euro pro Monat (Stand 2018) für die erhöhten Kosten der Diätverpflegung freuen. Bei mir hat es leider nicht funktioniert, weil es mir laut Ärztin “ja eh gut geht”. Deswegen habe ich weniger als 25% bekommen.
Warum geht es mir gut? Weil ich glutenfrei esse und dadurch auch glutenfreie Ersatzprodukte kaufe und höhere Ausgaben habe. In anderen Fällen habe ich jedoch gehört, dass auch 40% bei Zöliakie und Laktoseintoleranz vergeben wurden. Die Einschätzung hängt oft vom jeweiligen Amtsarzt ab.
Schritt 3| Beim Steuerausgleich die Zöliakie angeben
Die Zöliakie und der erhaltene Grad der Behinderung werden elektronisch gespeichert und vom Finanzamt abgerufen. In der jährlichen Arbeitnehmerveranlagung (“Steuerausgleich“) kannst du den Steuerfreibetrag, sofern du mindestens 25% Behinderungsgrades bekommen hast, einfach angeben.
Ebenfalls möglich ist es je nach Diözese eine Ermäßigung des Kirchenbeitrages anhand des festgestellten Behinderungsgrades zu erzielen. Sind deine Kinder von der Zöliakie betroffen gibt es ebenfalls die Möglichkeit um eine erhöhte Familienbeihilfe an zu suchen.
Wieviel Prozent Behindertengrad hast du bekommen?
Schreib mir gerne einen Kommentar!