Diagnose 1: Laktoseintoleranz
Schnell war klar: Das morgendliche Cornflakes-Frühstück hat mir nicht gut getan. Kaffee konnte ich auch nicht mehr trinken. Kakao noch weniger. Der Übeltäter war die Milch, bzw. genauer gesagt die Laktose. Schnell war die Diagnose Laktoseintoleranz da.
Damals gab es noch nicht so viele laktosefreie Ersatzprodukte. Dennoch bin ich gut mit der Laktoseintoleranz zurecht gekommen.
Diagnose 2: (Selbst-) Diagnose Histaminintoleranz
Dort bin ich in Tränen ausgebrochen. So stark haben mich die ständigen Schmerzen damals belastet. Ihre Diagnose: Depression. Bitte was?
Dann habe allerdings ganz deutlich in mir gespürt: Nein. Ich bin nicht depressiv.
Immer mehr habe ich mich dann mit der Ernährung beschäftigt. Habe entdeckt, dass die Beschwerden meistens direkt nach dem Essen auftreten. Schritt für Schritt hatte ich bemerkt, dass mir bestimmte Lebensmittel nicht gut getan haben. Irgendwann kam ich dann – nach viel Recherche – auf die Histaminintoleranz.
In Finnland habe ich es dann einfach probiert
Inzwischen war ich mit dem Studium fertig. Der Job war auch gekündigt. Nach ein paar Wochen Urlaub bin ich damals nach Helsinki gezogen. Dort habe ich meine Auslassdiät begonnen.
Das ist bald 10 Jahre her. Ich kann mich nicht mehr in allen Einzelheiten daran erinnern. Woran ich mich allerdings sehr deutlich erinnere: Es ging mir bereits nach wenigen Tagen und Wochen deutlich besser und auch daran, dass meine finnischen Arbeitskollegen immer wieder über meine „komische Diät“ den Kopf geschüttelt haben.
Nach der Zeit in Finnland ging es mir gesundheitlich besser als je zuvor. Ich habe nach und nach gelernt, histaminarm zu kochen. Nach der ersten Umstellung war das durchaus machbar und abwechslungsreicher, als anfangs befürchtet.
Diagnose 3: Zöliakie
Es reicht nicht, einfach aufs Brot zu verzichten
Der Lieblingssatz aller Zölis. Nicht. Auch wenn es anfangs tatsächlich nicht so gewirkt hat, auch mit Zöliakie, Laktoseintoleranz und Histaminintoleranz lässt es sich wunderbar leben und genießen. Ja, es gibt noch genügend Lebensmittel, die ich gut vertrage! Die ersten 6 Monate mit Zöliakie waren allerdings eine Herausforderung für mich.
Die Zöliakie kann man nicht mit einer Laktoseintoleranz vergleichen
Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die bei falscher Ernährung gravierende gesundheitliche Folgeschäden auslösen kann. Auswärts Essen ist zu etwas besonderem geworden und auch die teils – entschuldige – blöden Kommentare von Mitmenschen sind manchmal eine Herausforderung.
Wie lebe ich mit 3 Unverträglichkeiten?
Meistens gut. Zuhause sind alle drei Unverträglichkeiten gut machbar. Inzwischen weiß ich genau was ich essen kann und was nicht. Ich koche automatisch glutenfrei, laktosefrei und histaminarm. Das war anfangs aufwendig. Inzwischen ist es für mich normal.
Es ist ein Auf und Ab
Seit der Zöliakie Diagnose habe ich das Gefühl, dass meine HIT deutlich besser geworden ist. Vielleicht fällt es mir nach den vielen Jahren einfach nur nicht mehr so auf? Und auch sonst haben die Diagnosen auch positive Seiten, ich ernähre mich beispielsweise deutlich gesünder und vor allem bewusster.
Mein Leben hat sich verändert. Mit und durch die Diagnosen. Trotz Auf und Abs der Gefühle lebe ich inzwischen auch als Mehrfachintolerante alles in allem sehr gut. Eine Wahl habe ich ohnehin nicht. Ich kann nur das beste aus den Diagnosen machen. 🙂